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Suezkanal

Gigantischer Containerriese blockiert Wasserstraße

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D er Suezkanal zählt zu den wichtigsten Wasserstraßen der Welt. In jedem Jahr passieren rund 19.000 Schiffe den Kanal, der das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet. Doch jetzt ist dort alles zum Stillstand gekommen. Das 400 Meter lange Containerschiff „Ever Given“ steht quer und blockiert die Durchfahrt.

„Wie ein riesiger gestrandeter Wal“


Ein Sandsturm brachte den mehr als 220.000 Tonnen schweren Koloss vom Kurs ab und drückte ihn in eine Querlage. Mit Bug und Heck steckt die „Ever Given“ nun auf beiden Seiten des Kanals fest. Der Containerriese sehe aus „wie ein riesiger gestrandeter Wal“, urteilte Peter Berdowski, Geschäftsführer der niederländischen Bergungsfirma Boskalis, die selbst mehr als 300 Baggerschiffe besitzt.

Da sich der Unfall in einem Kanalabschnitt mit lediglich einer Fahrrinne ereignete, gibt es kein Durchkommen mehr. Bereits mehr als 200 Schiffe warten auf beiden Seiten des Kanals auf ihre Durchfahrt. Doch bis die Wasserstraße wieder befahrbar ist, können noch Tage, wenn nicht Wochen, vergehen. Experten rechnen mit einem Transportausfall von Ladungsgütern in Höhe von mehr als neun Milliarden US-Dollar (7,5 Millionen Euro) – pro Tag.

Folgen weltweit spürbar


Auswirkungen der Blockade werden schon bald spürbar sein. Schiffe transportieren gut zwölf Prozent des weltweiten Frachtvolumens und knapp 30 Prozent des Containervolumens durch den Suezkanal. Jeder Hafen in Westeuropa werde die Blockade merken, erklärte ein Sprecher des Rotterdamer Hafens, des größten Tiefwasserhafen Europas. Gerade die Ölexporteure Russland und Saudi-Arabien zählen zu den am stärksten betroffenen Staaten. Indien und China als große Importeure ebenso. Auch in Deutschland treten schon erste Lieferschwierigkeiten auf.

Für die Rettungsaktion sollen das japanische Unternehmen Nippon Salvage Co. sowie Smit Internationale aus den Niederlanden zuständig sein. Während die ägyptische Regierung davon ausgeht, dass die Bergung höchstens drei Tage dauere, befürchtet Berdowski, dass die Blockade erst in Tagen oder Wochen vorüber sein könnte.
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Steffen Kessler Steffen Kessler
... Schreibt seit dem 25.06.2015 für diese WissenOnline.

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