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er Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung wird immer einförmiger. Nach den weitgehend genormten Leistungen folgte mit Beginn des Jahres 2009 der Einheitsbeitrag. Lohnt sich da überhaupt noch ein Krankenkassenvergleich?
Früher gab es gute Gründe, einen Krankenkassenvergleich anzustellen und seine Krankenkasse zu wechseln. Denn die Beiträge, welche die gesetzlichen Kassen erhoben, waren unterschiedlich hoch. In einer günstigen Krankenkasse versichert zu sein, konnte eine Ersparnis von mehreren Hundert Euro im Jahr bedeuten. Das war einmal. Ende 2008 war es mit den unterschiedlichen Beiträgen vorbei. Der Einheitsbeitrag wurde eingeführt.
Krankenkassenvergleich soll Unterschiede deutlich machen
Der Einheitsbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung glänzte zu Beginn seiner Existenz aber keineswegs durch Kontinuität. Er wurde Ende 2008 für seinen Start im Januar 2009 mit 15,5 Prozent durch den Gesetzgeber festgelegt. Kaum war er eingeführt, dann wurde er auch schon wieder geändert: Ab dem 1.7.2009 sollen es nun 14,9 Prozent sein. Der Grund hierfür: die Konjunkturmaßnahmen zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise. Aber trotz aller Vereinheitlichung: Fragt man das zuständige Bundesministerium, dann macht ein Krankenkassenvergleich noch immer Sinn.
Serviceleistungen durch Krankenkassenvergleich ermitteln
Das Gesundheitsministerium sieht sogar einen Konkurrenzkampf, der durch die Vereinheitlichung geschürt wird. Denn jetzt müssten die Krankenkassen mit Serviceleistungen glänzen. Der Versicherte könnte diese Zusatzleistungen im Rahmen eines Krankenkassenvergleichs genau analysieren und die Kasse wechseln oder auch nicht. Die Realität sieht allerdings anders aus: Mittelfristig dürfte die Bereitschaft, die eigene Krankenkasse zu wechseln, eher nachlassen. Und so richtig überzeugt scheint das SPD-geführte Gesundheitsministerium von der eigenen Gesundheitsreform ohnehin nicht zu sein. Denn seit neuestem kursiert wieder der Begriff der Bürgerversicherung in sozialdemokratischen Kreisen. Der Wahlkampf ist eröffnet und die Gesundheitsreform ist Schnee von gestern.
Steffen Kessler
... Schreibt seit dem 25.06.2015 für diese WissenOnline.
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