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künstliches Herz

Wissenschaftler erzeugen erstmals Herz aus 3D-Drucker

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Israelischen Forschern der Universität Tel Aviv ist es erstmals gelungen, in einem 3D-Drucker aus menschlichem Gewebe ein Herz herzustellen. Diese Entwicklung verspricht große Fortschritte im Kampf gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Z udem sinke dadurch die Gefahr, dass ein Körper transplantierte Spenderherzen als Fremdkörper abstoße, erklärte einer der beteiligten Wissenschaftler. Schließlich sei das Herz aus dem Gewebe eines Patienten erschaffen und damit zu 100 Prozent verträglich, sodass keine Immun-Gegenreaktion möglich sei. Millionen Menschen mit einer Herzerkrankung könnten auf Heilung hoffen, teilte er mit.

Größe eines Hasenherzens


Das Mini-Herz besitzt lediglich die Größe eines Hasenherzens. Der Prototyp ist nicht in der Lage, sich synchron zusammenzuziehen, berichtete der Leiter der Studie. Dies bedeutet, dass es nicht schlägt. Dennoch ist das Herz aus dem 3D-Drucker ein großer Fortschritt, denn es besteht aus Gewebe und Blutgefäßen und besitzt Kammern. Daher lässt es sich mit dem Herz eines menschlichen Fötus vergleichen. Zu Beginn des Experiments haben die Forscher einem Patienten mit einer Biopsie Fettgewebe entnommen und daraus Stammzellen gewonnen. Das bedeutet, dass schon spezialisierten Zelltypen zu Alleskönnern zurück entwickelt werden, die sich anschließend zu Herzmuskelzellen sowie Endothelzellen programmieren lassen. Auf diese Weise ließ sich zum ersten Mal ein vollständiges Herz mit Zellgewebe und Blutgefäßen künstlich erzeugen.

Biotinte für den 3D-Drucker


Bevor der 3D-Drucker ein Herz produzieren konnte, war es jedoch erforderlich, diese Zellen mit einem dickflüssigen Gel zu vermischen. Aus dieser „Biotinte“ wurde dann Schicht für Schicht eine Struktur gedruckt, die der eines Herzens grob ähnelt: mit Herzmuskeln und Blutgefäßen.

In ähnlichen Versuchen sind bislang lediglich synthetische Stoffe oder anderes natürliches Gewebe zum Einsatz gekommen. Jetzt planen die Wissenschaftler den Prototypen in einem besonderen Bioreaktor gedeihen zu lassen. Innerhalb der nächsten zwölf Monate sollen solche Herzen in Versuchen an Tieren getestet werden, etwa bei Ratten oder Hasen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass noch einige Jahre verstreichen werden, bis es zu einem klinischen Einsatz komme, erklärten die israelischen Forscher.

Tödliche Herz-Kreislauferkrankungen


Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zählen Herz-Kreislauferkrankungen in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen, allein in Deutschland bei mehr als 900.000 Menschen.
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Über den Autor


Marco Schmitz Marco Schmitz
Beschäftigt sich mit vielen Themen des Internets. Er schreibt bereits seit einigen Jahren Artikel mit dem Themenschwerpunkt: Aktuelles Zeitgeschehen und Technik. Schreibt seit dem 17.08.2012 für diese WissenOnline.

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